Güllestorch

NOTFALL: Storch im Güllebecken

Das Krankenlager der SPS - Erfde ... wird wenn nötig, auch schon mal in die Wohnstube der Familie Struve verlegt - z.B. als der vollkommen mit Gülle verschmutzte Storch aus Börm aufgenommen wurde. Der Storch musste nach seiner Rettung vollständig gereinigt und anschließend mit Föhn und Heizdecke getrocknet werden. Ein weiteres Beispiel war eine betagte Störchin mit einer Schussverletzung die zunächst in die Station von R. Zietz kam und später dann von der SPS Erfde

übernommen wurde. In der Folge wurde dann nach mehreren Operationen der betroffene Flügel - teil amputiert. Sie wird den Rest ihres schon recht langen Lebens in der SPS Erfde bleiben und kann somit in Sicherheit alt werdenDie Störchin ist ca. 35 Jahre alt und hat über 50 Küken groß gezogen.

Sie ist eine respektierte alte "Lady" die sich trotz ihres Handycaps in der Gruppe der anderen "Patienten" in der SPS - Erfde behauptet. Wenn ihr ein anderer Storch zu nahe kommt wird kurz und energisch geklappert, was dem Gegenüber signalisiert - "Bis hierhin und bitte nicht weiter ... ". 

Nachruf

Die Storchepflegestation Erfde, der Familie Struve, wäre ohne den Storchenvater Stephan Struve wohl nie entstanden. In liebevoller Kleinarbeit durch verschiedenste Storchenrettungseinsätze wurde der Grundstein für die heutige Storchenpflegestation Erfde gelegt. Sein Gesellenstück lieferte Stephan Struve bei der Rettung eines Storches aus einem Güllebecken im Herbst ab, die Rettungsmaßnahmen wurden vor Ort von der Weißstorchgebietsbetreuerin Regina Kolls vorbereitet und koordiniert. Der Storch überlebte den Unfall und konnte ein paar Tage später wieder in die Freiheit entlassen werden.

Das Meisterstück allerdings lieferte Stephan ein paar Wochen später mit der Übernahme einer ca. 35 jährigen Störchin, die angeschossen wurde (die SHZ berichtete) ab. Da Stephan Struve mittlerweile gute Kontakte zu Tierarzt Dr. Frahm (Wasbek, spezialisiert auf Wildtiere) hat, konnte auch diesem Tier sehr gut geholfen werden. Die Störchin wird allerdings nie mehr fliegen können. Nachdem sie über mehrere Wochen stabilisiert wurde, musste ein Teil des Flügels entfernt werden. Diese alte Störchin, die über 50 Störchen als "Mutter" das Leben geschenkt hat, wird in der SPS - Erfde ihr restliches Leben verbringen in Geborgenheit und Sicherheit.